Nein zum Besitzanspruch auf Frauenkörper!

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen

Nein zum Besitzanspruch auf Frauenkörper!

Dieses Jahr findet der 25. November, der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen in einer Situation statt, die durch den Ausbruch der Corona-Pandemie geprägt ist und die Zunahme vielfältiger Widersprüche der Klassengesellschaft auf ökonomischen, gesellschaftlichen, politischen und ideologischen Feldern verstärkt. Unterdrückung und Ausbeutung sind stärker sichtbar als je zuvor. Die weltweite Steigerung der Gewalt gegen Frauen in wenigen Monaten der Epidemie ist eine der widerwärtigsten Auswüchse des Systems – eines Systems, in welchem Misogynie und Unterdrückung von Frauen Fundamente seines Fortbestehens bilden.

In diesem Jahr kommt der 25. November während der bedrohliche Schatten des Corona Virus die Welt beherrscht und seinen Tribut fordert. Aber Frauen, die die Hälfte der Weltbevölkerung stellen, müssen neben dem Kampf gegen die harten und tödlichen Umstände durch das Corona Virus auch das Virus des Patriarchats bekämpfen, dass in dieser Zeit stärker wurde. Die Krise, die die Welt im Griff hält hat in die Lebensverhältnisse eingegriffen, besonders in die Familien in denen Frauen, die Schlüsselrolle spielen. Die Veränderungen führten zu einem Anwachsen und einer Ausbreitung der Gewalt gegen Frauen Der Zwang zu einem engen Zusammenleben mit den Familienmitgliedern unter demselben Dach, schlechte wirtschaftliche Situationen, Armut, Arbeitslosigkeit, die Angst vor einer Ansteckung etc. können als Gründe für die steigende Gewalt gegen Frauen gesehen werden. Die Nachrichten über brutale Gewalt gegen Frauen in nur wenigen Monaten bilden nur die Spitze des Eisberges der Unterdrückung von Frauen.

 Aber die Hauptfrage ist welche Faktoren die Verstärkung und Ausbreitung von Gewalt gegen Frauen in jeder Krise und in dieser Corona Krise verursachen. Es muss im Blick behalten werden, dass auch wenn sich die Gewalt gegen Frauen in den letzten Monaten ausgebreitet hat und die Leben vieler Frauen ernsthaft gefährdet hat, diese Welt die von patriarchalen und kapitalistischen Herrschaftsstrukturen dominiert wird, immer schon ein tödlicher Platz für Frauen war. Tragende Säulen dieses Systems und aller Klassensysteme, die zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten unterscheiden, ist die geschlechtsbasierte Spaltung, die auf erzwungene Gewalt und die Idee der Minderwertigkeit von Frauen, die sie brauchen, um zu wachsen. Genauso wie es nicht funktionieren und sich weiterentwickeln kann ohne die brutale Unterdrückung von Millionen Arbeitern, ohne imperialistische und Stellvertreterkriege, ohne Zerstörung der Umwelt, ohne Rassismus, Nationalchauvinismus und so weiter. Die besondere Verletzlichkeit von Frauen in dieser und jeder anderen Krise liegt in der Natur der Klassengesellschaft und dem männlichen Besitz an Frauen.

In einem Winkel dieser Welt, in Ländern wie Afghanistan, wo die islamische Religion zum Staat gehört hat Gewalt gegen Frauen durch diese Regierungen katastrophale Formen wie die Frauenfeindlichen Scharia-Gesetze angenommen.

Werfen wir einen Blick auf die „Ehrenmorde“ im Monat Juni:

- Somayeh Fathi, eine 18jährige Frau wurde von ihrem Vater und ihrem Bruder ermordet.

- Ein Mann erstach seine Schwester.

- Fatemeh Barhi, eine 19jährige Frau wurde von ihrem Ehemann und ihrem Cousin erstochen.

- Romina Ashrafi, ein 13jähriges Mädchen wurde von ihrem Vater mit einer Sichel getötet.

- Reyhaneh Ameri, eine 22jährige Frau wurde von ihrem Vater mit einer Axt erschlagen.

Die Namen dutzender Frauen, die in diesem Monat getötet wurden und die nicht in den Medien auftauchten fehlen auf dieser Liste. Doch warum wurden diese Frauen zu Opfern des brutalen Zorns der Männer in der Familie? Ihr „Verbrechen“ bestand darin, die patriarchalen Strukturen und Gesetze herauszufordern, den „Ruf“ der Familie, die Autorität und den Besitzanspruch von Männern. Gleichzeitig ist die Komplizenschaft einiger Frauen mit den Männern, die die Morde begehen, um „Ehre und Stolz“ der Familie zu verteidigen besonders schmerzhaft.

Im heutigen Welt- und Klassensystem, wo alles zur Ware wird, Ist das weibliche Geschlecht, das von Männern kontrolliert wird, zur Ware geworden. Die patriarchale Kultur als Grundfeste der Gesellschaft verfestigt dies. In diesem patriarchalen System ist die Unterdrückung in die gesellschaftliche Struktur eingewebt, ob religiöse Fundamentalisten regieren oder sich die Länder einen „modernen“ Anspruch geben. Die Corona Epidemie zeigt mehr als zuvor, dass Frauen dasselbe Schicksal teilen, da das gesamte Weltsystem Männer bevorzugt, um ihre Vorherrschaft zu stärken.

Schockierende Erzählungen von Frauen aller Klassen, Nationalitäten und Farben über sexuelle Belästigung, Vergewaltigung und Morde im Namen von „Ehre“ und „Liebe“ sind zu einer Pandemie geworden. Sie betonen die unbestreitbare Tatsache, dass der Besitz der weiblichen Körper durch Männer ein Hauptbestandteil dieser Klassengesellschaft ist. Diese Tatsachen bilden die Basis für die Einheit von Frauen in der ganzen Welt in ihrem Kampf gegen die Wurzeln von Unterdrückung und Ausbeutung.

Frauen Organisation 8 März (Iran- Afghanistan)

2 November 2020

 

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