Anlässlich des 100-jährigen internationalen Weltfrauentages

Anlässlich des 100-jährigen internationalen Weltfrauentages

Wir alle sind rebellische Frauen

 

Der 8. März wird 100 Jahre alt. Wir wollen mit euch gemeinsam, Hand in Hand, mit einer Stimme, einen gemeinsamen Weg gehen!

Wir wollen unsere Stimme für Wünsche und Träume laut werden lassen, auf dessen Erfüllung wir seit tausenden von Jahren warten und erkennen lassen, dass wir zusammenhalten und solange kämpfen bis jegliche Art von Frauenunterdrückung aus dieser Welt beseitigt ist.

Wir wissen, dass wir einen langen steinigen Weg vor uns haben. Denn für die  Aufrechterhaltung  und den Fortbestand einer  kapitalistischen von Männern beherrschten Welt scheinen wir Frauen als Opfer unverzichtbar zu sein. Insofern ist uns unsere Rolle in diesem System bewusst.

 Weltweit sind die Märkte voll mit Waren, die von Hausfrauen, den billigsten Arbeitskräften, produziert werden. Frauen, die für wenig Lohn auf den Bauernhof oder in Fabriken unter miserablen Umständen harte Arbeit leisten müssen ohne dabei ihre Aufgaben als Ehefrau und Mutter zu vernachlässigen. Da das Sexgeschäft mit uns Frauen wohl eins der profitreichsten Geschäfte ist, wird es aktiv gefordert und unterstützt. Aus uns Frauen wird billige Ware gemacht ob im Rotlichtmilieu oder unter der Burka.

Uns ist bewusst, dass Frauenunterdrückung die Grundlage eines patriarchalischen Systems ist. Ob nun in den Industrieländern, wo auf der Basis der Demokratie das Sexgeschäft legalisiert  und den Frauen Zugeständnisse in Form von Arbeitsrecht, Rente und Krankenversicherung  gemacht worden ist, oder in den islamischen Ländern der Dritten Welt, wo Gewalt gegen Frauen direkt in der Scharia und  den islamischen Grundgesetzen integriert ist.

Während Steinigung, Ehrenmord, Frauenbeschneidung, häusliche Gewalt, Zwangsheirat, Selbstverbrennung bekannte Themen der westlichen Medien sind, die zeigen sollen wie brutal die Menschen- und Frauenrechte in der  Dritten Welt missachtet werden, erfolgen „Händeschüttelnd“ vielen Verträge mit den reaktionärer Machthabern. Und gleichzeitig  kämpfen Frauen in diesen Ländern für ihre Grundrechte wie zum Beispiel Bekleidungsfreiheit, Scheidungs- und Abtreibungsrecht, Trennung vom Staat und Religion und wehren sich mühsam gegen häusliche und gesellschaftliche Gewalt.

Diese und viele andere Ungerechtigkeiten, denen weltweit Millionen Frauen zum Opfer fallen, sind Gründe für den Hass, Ärger und die Wut der Menschen gegenüber dem bestehenden System sowie ihre Motivation eine neue Welt zu schaffen, rührt daher, dass es wohl möglich ist eine Welt zu schaffen frei von Unterdrückung, Ausbeutung und Gewalt gegenüber Frauen, eine Welt die die Mehrheit der Menschen berücksichtigt.

Wie schön, dass diesmal die Hoffnung  auf eine neue bessere Welt aus so vielen Ecken der Erde weht: Iran, Ägypten, Tunesien, Libyen, Bahrain, Jemen, Algerien, … . Die Tapferkeit, Kühnheit, und die Empathie  der Menschen in den genannten Ländern sorgen weltweit für Aufsehen. Sie erzeugen eine Welle des Muts und  der Entschlossenheit bei allen unterdrückten Völkern und bringen die Machthaber, die mit aller Gewalt den Riss in ihrer Macht zu stoppen versuchen, zum Zittern.

Zweifelsfrei stehen Millionen von Frauen und jungen Leuten im Zentrum der Aufstände. Tapfer, mutig und selbstbewusster als je zuvor sind sie bei allen Aufständen dabei und erobern alle Fernsehkameras. Wenn sie Ihr Gesicht verstecken, dann nicht etwa aus religiösen Gründen, sondern um Anonymität zu bewahren.

Wir iranische Frauen erleiden seit der Machtübernahme des heutigen islamischen Regimes vor 32 Jahren  einen bitteren Rückschlag in unserer Geschichte. Wir haben in unserer Revolution die Forderungen der Frauen nicht durchgesetzt  und damit der islamischen Republik  ermöglicht  den weiblichen Teil der Bevölkerung unter Kontrolle zu bringen und den Weg frei gemacht für die Unterdrückung des gesamten Volk. Diese Erfahrung haben leider die Menschen in Tunesien und Ägypten nicht berücksichtigt.  Daher ist es berechtigt zu fragen ob eine Demokratisierung möglich ist, ohne die Forderungen der Frauen und ihre Rechte zu berücksichtigen. Das ist eine Erfahrung, die alle Freiheitskämpfer berücksichtigen sollten. 

Wir Frauen dürfen uns mit dem was gerade noch möglich ist nicht zufrieden geben. Wir müssen scheinbar unmögliche Dinge möglich machen.

Die Frauenorganisation 8. März (Iran-Afghanistan) steht an diesem Tag für alle Frauen, die für ihre Rechte kämpfen wollen und fest entschlossen sind sich gegen das bestehende kapitalistische, patriarchalische System zu wehren.

 8. März  braucht Sie alle!

Machen Sie mit, nehmen Sie Ihre Freunde und Bekannte mit!

Sagen Sie der Ungerechtigkeit den Kampf an!    

                                                                                                                                   

 Frauenorganisation 8 März (Iran-Afghanistan)                                

 www.8mars.com          8mars.br@gmail.com